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Musste Anneli sterben, weil ihr Entführer unheilbar krank ist?

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Von: Sophie Bamler

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Anneli
Hier wurde die 17-jährige Anneli gefunden. © dpa (Archivbild)

Meißen - Der arbeitslose Koch Markus B. ist der mutmaßliche Entführer und Mörder der 17-Jährige Anneli. Bei den Ermittlungen kam nun ein Detail ans Licht, das ein Motiv für die unfassbare Tat liefern könnt.

Es ist der wohl grausamste Mordfall des Jahres: Die 17-Jährige Anneli soll von dem arbeitslosen Koch Markus B. und dem Goldhändler Norbert K. entführt, ermordet und nackt verscharrt worden sein. Motiv der mutmaßlichen Täter soll Habgier und Geldnot gewesen sein - davon geht die Polizei aus. Beide sitzen in U-Haft, Norbert K. hat bereits gestanden, an der Entführung beteiligt gewesen zu sein, ermordet habe er sie aber nicht, gab der 61-Jährige an.

Der mutmaßliche Mörder Markus B. schweigt weiterhin. Doch jetzt kam laut Bild ein neues Tatmotiv ans Licht: Der 39-Jährige, der aus Bayern kommt, hat Krebs, womöglich unheilbar. Musste Anneli sterben, weil Markus B. womöglich nichts mehr zu verlieren hat?

Ermordete Anneli: Eins von mehreren Motiven

Die Bild erfuhr das neue Detail aus Ermittlerkreisen. Mit den Worten "Unser Papa ist auch an Krebs erkrankt" sollen die Söhne des mutmaßlichen Täters im Dezember 20 Euro an einen sächsischen Kinderkrebs-Verein gespendet haben. Ein Ermittler sagte gegenüber der Bild: "Wir gehen davon aus, dass es eines von mehreren Motiven für die Tat ist." Weitere Details zur schweren Erkrankung B.s sind noch nicht bekannt, da der 39-Jährige zu seiner Tat an Anneli weiter schweigt.

Der arbeitslose Koch hatte laut Bild kein großes Glück in seinem Leben: Seine Firma "Rent a Cook" scheiterte, er rutschte in die Schulden ab, war zahlungsunfähig. Seine Ehefrau und die beiden Söhne hatten nichts vom finanziellen Ruin mitbekommen, machten sich aber Sorgen um ihn. Jetzt sitzt B. in U-Haft. Ob sich der mutmaßliche Mörder von Anneli zu seinem neuen möglichen Motiv äußert, ist noch nicht abzusehen. "Ich werde mir jetzt zunächst die Akte anschauen und wir werden abwarten, ob sich der Mitbeschuldigte äußert", sagte sein Anwalt Andrej Klein.

Eltern von Anneli versuchten noch, mit Entführern Kontakt aufzunehmen

Der Fall der ermordeten 17-jährigen Anneli bewegt Deutschland seit Tagen. Und jeden Tag kommen neue unfassbare Details ans Licht. So haben etwa Annelis Eltern noch versucht, Kontakt mit den Entführern ihrer Tochter aufzunehmen. Sie posteten einen kryptischen Text auf Facebook. Doch zu diesem Zeitpunkt war es vermutlich schon zu spät und die 17-Jährige hatte bereits sterben müssen.

Annelis Cousin hat sich für die große Anteilnahme, die die Familie währenddessen erfahren hat, auf Facebook bedankt. "Stellvertretend für unsere Familie möchte ich mich für die große Anteilnahme bedanken. Die Eltern haben mich gebeten Euch über diesen Weg mitzuteilen, dass sie vor Ihrem Haus eine Gedächtnisecke für Ihre geliebte Tochter Anneli-Marie eingerichtet haben. Wer eine Möglichkeit sucht seiner Trauer Ausdruck zu geben, kann dies hier gern tun."

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sb

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