Rudisha läuft nächsten Weltrekord - Bayer siegt

Rieti - Nächster Weltrekord von David Rudisha, Sieg für Sebastian Bayer und ein Superlauf von Nesta Carter: Das Leichtathletik-Meeting im kleinen Rieti hat am Sonntag große Leistungen geboten.
Nur eine Woche nach seinem Rekordlauf beim Berliner ISTAF verbesserte Rudisha die 800-Meter-Bestzeit noch einmal um 8/100 Sekunden auf 1:41,01 Minuten. 13 Jahre lang war der Weltrekord von Wilson Kipketer (Dänemark) unangetastet geblieben. Nun steigerte ihn der 21 Jahre alte Kenianer binnen acht Tagen zweimal.
“Ich bin hier mit dem Plan hergekommen, einen Weltrekord zu laufen“, sagte Rudisha. “Auch wenn ich mich nach dem Diamond-League- Rennen am Freitag noch etwas müde fühlte. Mein Plan ist es jetzt, unter 1:41 zu laufen und ich denke, dass ich das kann.“ In der 47 000-Einwohner-Stadt in Mittelitalien siegte er vor seinem Landsmann Boaz Lalang (1:42,95) und dem Amerikaner Nick Symmonds (1:43,76).
Bayer feierte mit seinem ersten Acht-Meter-Sprung des Jahres auch seinen ersten Sieg in der World-Challenge-Serie. Der 24 Jahre alte Hamburger gewann den Weitsprung mit 8,06 Metern vor dem Chinesen Jinzhe Li (8,02) und Fabrizio Donato (7,89) aus Italien.
Spitzensportler und ihre Spitznamen
Wegen einer hartnäckigen Fußverletzung hatte sich Bayer nicht für die Europameisterschaften in Barcelona qualifizieren können. Sein Erfolg in Rieti ist ein wichtiges Achtungszeichen aber noch keine Rückkehr zu alter Stärke: Die persönliche Bestleistung im Freien liegt bei 8,49, sein europäischer Hallenrekord bei 8,71 Metern.
Carter stellte mit dem schnellsten 100-Meter-Lauf seiner Karriere die Weltjahresbestzeit von Tyson Gay (USA) ein. In 9,78 Sekunden siegte der 24 Jahre alte Jamaikaner vor Ryan Bailey aus den USA (9,88), Mario Forsythe aus Jamaika (9,95) und Europameister Christophe Lemaitre aus Frankreich (9,97). Alle vier liefen bei einem zulässigen Rückenwind von 0,9 Metern pro Sekunde eine persönliche Bestzeit. Am Freitag war Carter beim Diamond-League-Finale in Brüssel noch von Gay besiegt worden, hatte als Zweitplatzierter in 9,85 seinen eigenen Rekord aber schon einmal verbessert.
Weitere Höhepunkte in Rieti waren der 1500-Meter-Erfolg des kenianischen Diamond-League- und Olympiasiegers Asbel Kiprop, der in seiner persönlichen Jahresbestzeit von 3:31,78 Minuten die versammelte Weltelite um seinen Landsmann Silas Kiplagat oder Weltmeister Yusuf Saad Kamel (Bahrain) besiegte. Über die selten gelaufenen 3000 Meter stellte der Äthiopier Tariku Bekele in 7:28,70 Minuten eine Weltjahresbestzeit auf. Der Amerikaner Wallace Spearmon lief über 200 Meter ebenfalls eine starke Zeit (19,85 Sekunden).
Von Sebastian Stiekel